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Vermenschlichung

Vermenschlichung des Hundes. Was ist gemeint mit der Vermenschlichung des Hundes? - Ein (kleiner) Hund, der getragen wird? Ein Hund, der schnellstmöglich "zur Mamma" kommen soll? Ein Hund mit Regen- oder Wintermantel? Nein!!! Mit Vermenschlichung ist auch das Schlafen des Vierbeiners im Bett oder auf dem Sofa NICHT gemeint. Auch wenn viele Hundeprofis und Hundetrainer immer noch diese Ansicht vertreten: sie ist falsch!

Eine (gefährliche!) Vermenschlichung liegt dann vor, wenn wir glauben, dass unser sonst doch so lieber Hund etwas Böses extra gemacht hat oder macht. Der Mensch geht davon aus, dass der Hund aus eigenem Willen handelt und so bewusst gegen den Menschen arbeitet. Der Hund will uns bestrafen. Er will uns in die Schranken weisen. Er hat uns enttäuscht... Die Eskalationsfalle schnappt zu!

Achtung Eskalationsfalle:

Diese Ansicht, ein Hund wolle "es uns zeigen" oder er widersetze sich bewusst einem "Befehl", ist sehr gefährlich und ebenso fatal, weil daraus gerne eine Eskalationsfalle entsteht: Der Hund reagiert z.B. nicht auf uns, wir schimpfen, der Hund reagiert immer noch nicht, und ich bestrafe mit einem Klaps, der Hund knurrt, ich hau noch stärker drein, der Hund schnappt....... beisst..... ! Es ist leider menschlich von uns Menschen. Aber der Hund ist nun mal kein Mensch, auch kein böser oder schlechter Mensch. Aus der Eskalationsfalle wieder rauszukommen, ist schwierig. Und das Vertrauen des Tieres in uns wieder aufbauen ein bisweilen langwieriger Prozess. Der Hund reagiert ja nur auf uns und das in seiner eigenen und "richtigen!" Weise. Je heftiger wir uns verhalten, um so heftiger reagiert unser Tier. Ein Teufelskreis entsteht.

  • Sobald "unser Hund uns enttäuscht", vermenschlichen wir unseren Liebling, und das ist nicht gut! Denn unser Hund tut nichts Böses aus Absicht.
  • Unser Hund ist vielleicht wirklich unser "pelziges Kind", na und? Solange wir in Frieden und mit Liebe zusammen agieren, ist das kein Problem.
  • Ich persönlich habe keine zweifüssigen Kinder, bin aber trotzdem irgendwie die Mamma für meine zwei vierfüssigen Kinder! Und das ganz ohne sie zu "vermenschlichen"!
  • Unser Hund tut das, was sich für ihn lohnt, er tut es nur für sich und nie gegen uns!

Leider arbeiten auch heute noch viele Hundeschulen und Hundetrainer mit Gewalt und aversiven Mitteln. Sehen Sie Ihrem Hundetrainer einmal "genau auf die Finger", denn Hundetrainer ist nicht gleich Hundetrainer. Sobald Sie in Ihrer Hundeschule aufgemuntert werden, Leinenruck, Alphawurf etc einzusetzen, dann hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und suchen Sie sich schleunigst einen wirklich professionellen Hundetrainer. Raus aus der Eskalationsfalle! Hier arbeitet kein Hundeprofi.